Amtseinführung im Caritas-Marienheim: Thomas Siedler erhält Segen
Würzburg, 08.07.2024
„Die Pflege ist ein unterschätztes Risiko“ lautete die Überschrift zum Leitartikel der Main Post am Tag der offiziellen Einführung von Thomas Siedler als Leiter der Caritas-Pflegeeinrichtung Marienheim im Herzen Würzburgs. Der erfahrene Pflegeexperte leitet bereits seit Anfang des Jahres die beliebte Einrichtung für Seniorinnen und Senioren mit Pflegedarf. Der 36-jährige Familienvater wurde von Georg Sperrle, Geschäftsführer der Caritas-Einrichtungen, Domkapitular Clemens Bieber sowie den Diakonen Andreas Fritze und Werner Trenkamp mit einer Segnungsfeier in das Amt des Einrichtungsleiters eingeführt.
Altenhilfe- und Pflegeeinrichtungen bergen ein großes Risiko – in ihrer Wirtschaftlichkeit wie auch im Blick auf den Mangel an Pflegkräften. „Wer nur diese Aspekte in den Blick nimmt, wird nur die Risiken betonen“, sagte der Caritasverantwortliche in der Diözese Würzburg. Diese Haltung, so seine Befürchtung, wird letztlich dazu führen, dass Menschen und der Einsatz für sie nur nach ökonomischen Maßstäben bewertet werde. Im Gegensatz dazu steht der Auftrag der Caritas: „Der Mensch wird bei uns nicht als Risiko gesehen. Im Gegenteil, wir riskieren viel, um uns für Menschen einzusetzen, die unsere Unterstützung benötigen“, betonte Bieber und fuhr fort: „Der Dienst der Caritas gilt allen kranken und bedürftigen Menschen, für die wir dankbar sind, dass sie uns anvertraut wurden.“ Im Auftrag Gottes mache die Caritas den Menschen Mut zum Leben und sehe sie nicht durch die Kosten-Nutzen-Brille.
In diesem Sinne hatte schon der Geschäftsführer der CEG, Georg Sperrle, zu Beginn die Mitfeiernden begrüßt. „Caritas ist mehr als eine Organisation. Caritas ist eine Haltung!“ Von daher dankte er Thomas Siedler für die Bereitschaft, das Risiko der Verantwortung für die Einrichtung zu übernehmen.
Anschließend wurde Siedler der Segen zugesprochen, damit er zum Segen für die Menschen wirken kann. Gleichsam als Wegweisung erhielt Thomas Siedler von Domkapitular Bieber eine Bibel sowie von Georg Sperrle das Buch mit dem Titel Herzlichkeit in einer herzlosen Welt des Autors Paul M. Zulehner. „Die Sprache der Caritas, ist die der Herzlichkeit und des Zusammenhaltes“, konstatierte Sperrle.
Siedler bedankte sich in seiner Ansprache herzlich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Caritas-Marienheimes, bei seinen Eltern für die persönliche Begleitung, aber auch bei Daniela Schweizer, Geschäftsführerin des Marienvereines, Hospizbegleiterin Doris Ehrenreich und Gehörlosenseelsorgerin Claudia Walter für ihr Engagement. Schließlich leben im Marienheim gehörlose Bewohnerinnen, die von einer Hospizgruppe ehrenamtlicher – und selbst gehörloser Frauen – betreut werden. Das deutschlandweit einzigartige Konzept wird im Marienheim bereits seit 2005 gelebt. „Besonders hier ist die körperbetonte Arbeit, denn wer nicht hören kann, benutzt seine Hände und sein offenes Herz“, stellte Walter schmunzelnd fest.
Den Wortgottesdienst begleitete Dr. Lily Kunkel, Dozentin an der Musikhochschule Würzburg an der frisch gestimmten Orgel. Kunkel ist nicht zum ersten Mal in der Einrichtung. Immer wieder freuen sich die gut 60 Bewohnerinnen und Bewohner über ihr Spiel am Klavier im Speisesaal. „Im Marienheim spiele ich gerne Kirchen- und Volkslieder. Viele Senioren singen die bekannten Lieder mit und können manchmal sogar alle Strophen eines Liedes auswendig mitsingen“, berichtete die Musikerin begeistert.
Das Marienheim – ein Ort Mitten in Würzburg, der durch Menschen im Einsatz für andere lebt. Die Zufriedenheit der Bewohnerinnen und Bewohner Im Marienheim macht deutlich, dass es sich lohnt das „Risiko“ der Pflege einzugehen.
Text und Bilder: Elisabeth Moser | CEG