v.l.n.r.: Domkapitular Clemens Bieber, Pfarrer Manbha Pakem, Gerhard Albert, Susanne Scheiner, Georg Sperrle, Bischof Ferdinand Dkhar
Würzburg, 11.09.2024
Bischof Ferdinand Dkhar und Pfarrer Manbha Pakem zu Besuch in der Diözese Würzburg
Eine lange Reise liegt hinter ihnen. Knapp 9000 km legten Bischof Ferdinand Dkhar und Pfarrer Manbha Pakem zurück auf ihrem Weg in die Diözese Würzburg. Den Kontakt hergestellt hat Gerhard Albert, der als 1. Vorsitzender des Vereins Khublei – Hilfe für Nordost-Indien e.V. seit vielen Jahren umfassende Indienhilfe mit und für die Diözese Jowai in Meghalaya koordiniert. Herr Domkapitular Clemens Bieber, 1. Vorsitzender des Diözesancaritasverbandes, und Georg Sperrle, Geschäftsführer der CEG, hießen die Gäste herzlich willkommen im Caritashaus.
Herausforderungen der Pflege in Deutschland
Anlass des Treffens ist ein intensiverer Austausch und ein Zusammenwirken, um die Pflege in Deutschland zu unterstützen. So stellt Georg Sperrle die demographische Entwicklung in Deutschland und deren Auswirkungen auf die Situation pflegebedürftiger Menschen dar. Bis zum Jahr 2055 wird die Anzahl pflegebedürftiger Menschen in Deutschland um weitere 2 Mio ansteigen auf insgesamt 7,2 Mio Menschen. Gleichzeitig nimmt die Anzahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter weiter ab. So prognostiziert das Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln, dass bereits bis zum Jahr 2030 etwa 500.000 Fachkräfte in der Pflege fehlen werden. Die Gewinnung, Integration und Bindung internationaler Pflegefachkräfte und Auszubildender ist daher von großer Bedeutung, dass pflegebedürftige Menschen auch in Zukunft gut und würdevoll begleitet und gepflegt werden können.
Aufbau internationaler Netzwerke für eine starke Pflege
Vor diesem Hintergrund baut die CEG internationale Netzwerke für eine starke Pflege in der Diözese Würzburg auf. Eine sehr wichtige Kontaktperson in diesem Zusammenhang ist auch Alexander Sitter von der Diözesanstelle Weltkirche im Bistum Würzburg. Er berichtete im Rahmen des Treffens von den spannenden Freundschaften und Beziehungen des Bistums in der Weltkirche. Er hat Kontakt zu zahlreichen Organisationen und stellt wertvolle Kontakte her, die die Pflege in unserer Diözese stärken.
Zusammenwirken mit internationalen Ordensgemeinschaften
Die Zusammenarbeit mit internationalen Ordensgemeinschaften ist für die CEG von hoher Bedeutung. In diesem Zusammenhang ist über Gerhard Albert der Kontakt mit einer Ordensgemeinschaft aus Meghalaya, die ihren ersten Konvent in Deutschland ausgründen möchten, entstanden. Ziel ist es, dass Schwestern der Ordensgemeinschaft, die als Pflegefachkräfte ausgebildet sind oder eine Ausbildung in Deutschland machen wollen, in die Diözese Würzburg kommen und als Pflegekräfte einen wertvollen Beitrag für die Pflege leisten. Dies begrüßen und unterstützen auch Bischof Ferdinand Dkhar und Pfarrer Manbha Pakem, die sich beide intensiv für eine nachhaltige Verbesserung der Lebenssituation vor Ort einsetzen. Susanne Scheiner, Referentin Leben im Alter der CEG, kümmert sich um die formalen Hürden und leistet mit der Koordination diverser Aufgaben einen wertvollen Beitrag, damit diese Vision Wirklichkeit wird.
Das Treffen ist von großer Herzlichkeit und dem gemeinsamen christlichen Auftrag geprägt, Menschen zu helfen. Gerhard Albert, der seit vielen Jahren in der Region unterwegs ist und viele Menschen kennengelernt hat, sagt: „Die Herzlichkeit der Menschen aus Meghalaya bewegt mich immer wieder. Sie werden ein großer Gewinn für die Pflege in der Diözese Würzburg sein!“ Mit einem Besuch im Dom, einer kurzen Besichtigung der Alten Mainbrücke mit ihren Brückenheiligen und einem gemeinsamen fränkischen Abendessen endet diese herzliche Begegnung. Alle Beteiligten sind sich einig: Das gemeinsame Kennenlernen hat die Verbindung zwischen Würzburg und Meghalaya gestärkt und den gemeinsamen Blick auf die Sorgen und Nöte der Menschen geweitet.
Text und Bilder: Georg Sperrle