Reinhard Trabold (l.) und Theo Dengel (r.) retteten die Figur aus dem Bauschutt.
Bildnachweis: Matthias Schiller | Haus Maria Regina
Miltenberg, 15.03.2024.
Zwei Mieter des Caritas-Hauses Maria Regina in Miltenberg haben eine Madonnenfigur aus dem Schutt einer Baustelle gerettet und ihr im Garten der Senioreneinrichtung „ein neues Leben“ geschenkt.
Egal ob als Kind oder im Erwachsenenalter: Große Baumaschinen ziehen oft Blicke auf sich – so auch auf das Nachbargrundstück der Caritas-Einrichtung „Haus Maria Regina“ in Miltenberg, auf dem derzeit Bagger, Radlader und weitere Maschinen im Einsatz sind. Wie viele andere, saßen deshalb auch Reinhard Trabold und Theo Dengel, zwei Bewohner der Senioreneinrichtung, Anfang März am Fenster und schauten den Arbeitern auf dem gegenüberliegenden Gelände zu.
Verschüttete Figur gereinigt
Wie Matthias Schiller, Einrichtungsleiter des Hauses Maria Regina, rückblickend erzählt, beförderte einer der Bagger bei einem Aushub plötzlich „etwas Weißes“ aus der Erde zutage, auf das die Aufmerksamkeit der beiden Zuschauer fiel. Um genauer nachzusehen, überzeugten die zwei Beobachter die Bauarbeiter die Baggerarbeiten kurz zu unterbrechen. Und es stellte sich heraus, dass sie auf eine Muttergottesstatue aus Gips aufmerksam geworden waren, die verschüttet gewesen war. Der Baggerfahrer habe diese Entdeckung für wertlos erachtet und hätte sie deshalb wenig später überrollen wollen, so Schiller. Doch das wollten Trabold und Dengel nicht hinnehmen: Beiden Bewohnern gelang es, die Figur aus dem Schutt zu bergen und sie anschließend akribisch in Handarbeit von Schmutz und Dreck zu säubern.
Maiandacht mit Segnung
Für die „Retter“ stand fest, dass die Muttergottesfigur auf dem Gelände des Hauses Maria Regina einen neuen Platz finden sollte. Schnell war hierfür auch der passende Platz ausgesucht: Am innenliegenden Fußweg entlang der Straße „Am Pulverich“ in Sichtweite der Caritas-Einrichtung habe sich eine Sandsteinnische bestens angeboten. Mit ehrenamtlicher Unterstützung gestalteten Trabold und Dengel deshalb in den vergangenen Tagen diesen Bereich in der Nähe des Wohnbereichs neu, in dem die Figur nun einen würdigen Platz gefunden hat.
Der Ort um die Nische lade viele Bewohnerinnen und Bewohner zum Verweilen und Gebet ein, berichtet Einrichtungsleiter Schiller. Täglich würden sich die „Pilger“ bei der Madonnenfigur mehren. Zudem sei im Mai eine Maiandacht mit Segnung der geretteten Statue geplant.
Theresa Hepp | Caritas